LIQ

Das Projekt ist vom Prof. Dr. Martin Kronauer (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Professur für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive) initiiert worden.

Ziel des Projekts ist die Erforschung der spezifischen Bedingungen und Faktoren von Inklusion/Exklusion, wobei insbesondere die Bedeutung des Sozialraums in den Blick genommen wird.

Den Hintergrund des empirischen Projekts „Lernen im Quartier“ bilden die Erkenntnisse aus der Stadtforschung, dass die räumliche Konzentration sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen in bestimmten Quartieren einen zusätzlichen Benachteiligungseffekt ausüben kann. Andererseits finden sich in den Quartieren Bildungsangebote verschiedenster Art, Reichweite und unterschiedlichem Verpflichtungscharakter. Darüber hinaus werden Quartiere immer mehr als Orte informellen Lernens und als „Steuerungsoptionen“ (Quartiersmanagement, regionales Bildungsmonitoring) entdeckt. Quartiere mit hohen Bevölkerungsanteilen von Menschen, die von Exklusion bedroht sind, sollen deshalb im Rahmen des Projekts nicht nur als Orte mit besonderem Bildungsbedarf, sondern zugleich als Orte mit spezifischen Bildungsressourcen begriffen werden.

In Interviews/Fallstudien soll gefragt werden nach Lernbedarfen, -ressourcen und -barrieren, den formellen Lernangeboten und deren Nutzung vor Ort, sowie den Orten, Arten und Themen des informellen Lernens im Quartier. Dazu sind voraussetzend Experteninterviews mit Akteuren aus der Community nötig.

Bei der ergänzenden statistischen Untersuchung wird im Rahmen eines Daten-Matchings eine Zusammenführung von Sozialdaten auf Quartiers- bzw. Bezirksebene mit Daten zu Weiterbildungsangebot und -teilnahme für Berlin und Hamburg durchgeführt. Hierbei sollen nicht nur bereits vorhandene Datenquellen genutzt werden, sondern auch kleinräumige Weiterbildungsdaten erhoben werden.