Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Entgrenzung
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
1/2005
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/565
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Abstract
Mit „Entgrenzung“ wird im Hinblick auf Weiterbildung ein Zustand und zugleich ein Prozess bezeichnet. Wo fängt Weiterbildung an, wo hört sie auf? Die Frage war schon immer schwer zu beantworten, angesichts der wachsenden Bedeutung von selbstgesteuertem und informellem Lernen wird dies zunehmend schwieriger. Das „Pädagogische“ ist „überall“. „Entgrenzung“ wird zumeist als unangenehm interpretiert, weil es die vertrauten Strukturen auflöst, mit denen das Arbeiten erleichtert war. Entgrenzte Teilnehmerschaften, entgrenzte Lernorte, entgrenzte Professionsverständnisse erzeugen Handlungsdruck und nötigen zur eigenen Positionsbestimmung. Der Begriff lässt sich aber auch positiv fassen als das zielgerichtete Übertreten inakzeptabler Grenzen. So jedenfalls versteht Heinrich Schneider, Direktor der VHS Stuttgart, den Begriff (siehe „Gespräch“).
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Inhalt

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Giessen, Hans

Überraschende Lerner-Reaktionen beim Umgang mit Neuen Medien

Beitrag über irritierende Erfahrungen zum Lernen mit Computer, die in einem Praxisprojekt des BLK-Modellversuchsprogramms LLL gewonnen wurden
Das Lernen am Computer gelingt unterschiedlich gut. Die Beobachtungen aus einem Schulprojekt zeigen, dass offenbar den individuellen Prädispositionen der Lerner eine hohe Bedeutung zukommt. Es gibt im Blick auf mediengestütztes Lernen anscheinend ähnliche „Lernertypen“ wie beim „traditionellen Lernen“. Der Beitrag erzählt von zwei Lernerbiographien; für einen Schüler ist der Computer ein Hindernis, für eine andere Lernerin ist der Rechner eine Chance, insofern er „anonymen und bestärkende Einzelunterricht“ ermöglicht. Bezogen auf beide beobachtet der Autor eine reziproke Korrelation zwischen Sozialkompetenz und erfolgreichem mediengestütztem Lernen.
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Nuissl, Ekkehard

Vorsätze Graniza

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Kade, Jochen; Seitter, Wolfgang

Stichwort »Entgrenzung«

Begriffklärungen rund um das Thema Entgrenzung.
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Brandt, Peter; Schneider, Heinrich

Gespräch »Entgrenzung als propagiertes Ziel«

Über Grenzen und ihre Überwindung
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Seiverth, Andreas

Meditation über einen Schlüsselbegriff

»Entgrenzung« in der reflexiven Moderne
Für den Autor sind „Globalisierung“ und „lebenslanges Lernen“ die Entgrenzungsformeln des Ökonomischen bzw. des Pädagogischen schlechthin. Im Genre der Meditation entwickelt er den Entgrenzungsbegriff anhand von Katastrophen, Märkten, Lernzumutungen, der Macht des Ökonomischen, den Zuständigkeiten für Bildung. Mit Rekursen auf Comenius und Ralf Dahrendorf möchte der Autor den »amoklaufenden Ökonomismus zur Besinnung kommen lassen« und entdeckt die entgrenzende Kraft der weltbürgerlichen Bildung.
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Hippel, Aiga von ; Tippelt, Rudolf

Lebenslagen – Lebensphasen – Lebensstile

Entgrenzung der Teilnehmerschaft
Individualisierungstendenzen haben zu einer Pluralisierung von Lebenslagen, Lebensphasen und Lebensstilen geführt. Entgrenzung im Blick auf die Teilnehmerschaft zeigt sich in der Diversifizierung der Teilnehmerschaft in Bezug auf Lebenslagen (vertikale Entgrenzung), auf Lebensphasen (zeitliche Entgrenzung) und Lebensstile (horizontale Entgrenzung). Das Konzept der sozialen Milieus als integrativer Ansatz vermag Entgrenzungstendenzen abzubilden und gleichzeitig mit seinen Instrumentarien auf eine entgrenzte Teilnehmerschaft durch eine differenzierte Angebotsstrategie und Programmpolitik zu reagieren.
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Pietraß, Manuela

Entgrenzer von Lernorten / entgrenzter Lernort

Zur Rolle der Medien im Entgrenzungsprozess
Durch ihren Einsatz in der Erwachsenenbildung resp. als zusätzlicher Lernort neben der Erwachsenenbildung führen Medien zu Entgrenzungen des Lernortes und sind zugleich selbst Ort von Entgrenzungen. In einer medienanalytischen Perspektive wird aufgezeigt, wie durch die Medien publizistische Kommunikatoren in das didaktische Dreieck aufgenommen werden und damit die pädagogische Rahmung der Lernsituation aufweichen. Zugleich kristallisieren sich neue Strukturen heraus, die die Bedeutung von Fachdidaktik und Personbezug als neu zu bewertende Qualitäten der Erwachsenenbildung aufscheinen lassen.
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Peters, Roswitha

Ohne Grenzen und klares Profil

Erwachsenenbildung/Weiterbildung als Profession
Erwachsenenbildung ist als Beruf weder nach außen klar abgegrenzt noch nach innen klar konturiert. So entsteht eine ambivalente Situation: Einerseits gibt es Berufsmöglichkeiten diesseits und jenseits der institutionalisierten Erwachsenenbildung. Andererseits droht die Verpflichtung auf einen im engen Sinne pädagogischen Berufszweck ebenfalls diesseits und jenseits der Grenze zu bröckeln. Die Autorin knüpft an einer Rede W. Schulenbergs aus dem Jahre 1969 an und zeigt Perspektiven für die Profession auf. Sie zielen auf eine Begrenzung von Berufsfeld und Aufgaben und somit auf eine Konzentration auf das Eigentliche erwachsenenpädagogischer Arbeit.
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Egloff, Birte

Das Pädagogische der Reflexionskultur

Betriebliches Lernen unter den Bedingungen der Transformationsgesellschaft
Angesichts des beschleunigten Strukturwandels („Transformationsgesellschaft“) kann sich betriebliche Weiterbildung nicht mehr auf vertraute Lehr-/Lernformen stützen. Sie muss zur Entwicklungsbegleitung werden, unter der Führungskräfte zu ständiger Selbstbeobachtung geleitet werden („Reflexionskultur“). Dass solche Kulturformen bereits empirisch nachweisbar sind und inwiefern sie als pädagogische Kommunikation verstanden werden können, zeigt die Autorin anhand von Experteninterviews aus einem Frankfurter DFG-Projekt.
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Krug, Peter

Ankündigungsprogrammatik oder Umsetzungsplanung?

Schlussbericht der Expertenkommission »Finanzierung Lebenslangen Lernens« aus Ländersicht
Der Autor aus der weiterbildungspolitischen Administration des Bundeslandes Rheinland-Pfalz benennt die neuralgischen Punkte des Schlussberichts der Expertenkommission Finanzierung lebenslangen Lernens, insofern sie Länderpolitik betreffen. Er skizziert die vom Land anvisierten Umsetzungsschritte.
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Pohl, Dirk

Wechselseitige Qualitätsbeurteilung unter Kursleitenden

Erprobung »fallrekonstruktiver Qualitätszirkel« in der Erwachsenenbildung
„Fallrekonstruktive Qualitätszirkel“ sind in der Erwachsenenbildung noch kaum erprobt. Unter Anleitung von Moderatoren reflektieren Kursleitende gegenseitig die Qualität ihrer Arbeit. Als Anschauungsmaterial dienen ihre eigenen Lehr-/Lernsituationen. Dass dieses Prinzip auf Wechselseitigkeit und Freiwilligkeit beruht, versteht sich von selbst. Die Methode, von der das Praxisbeispiel der KVHS Northeim berichtet, stammt ursprünglich aus der Gesundheitsförderung.