Entstanden war die Deisfelder Gruppe aus einem durch die U.S.A finanzierten Programm, das in der frühen Nachkriegszeit die Durchführung einer Reihe von Studentenprojekten in Hessen ermöglichte. Der Titel eines dieser Projekte lautete: Studenteneinsatz für Dorfforschung, Erwachsenenbildung
und Jugendpflege. Es wurde im Sommer 1951 durchgeführt.
Im Rahmen des Projekts absolvierten mehrere Gruppen von Studenten und Studentinnen einen mehrwöchigen Aufenthalt in kleineren Dörfern.
Außer der Mitarbeit in der Landwirtschaft führten die Student/inn/en soziologische Untersuchungen zur sozialen, wirtschaftlichen und politischen Struktur des jeweiligen Dorfes durch und diskutierten ihre Arbeitsergebnisse mit den Dorfbewohner/inne/n mit dem Ziel, Lösungsmöglichkeiten
für die angesprochenen Probleme zu finden.
„Besondere Bedeutung erlangte die sog. „Deisfelder Gruppe“ (nach dem Dorf Deisfeld im damaligen Kreis Waldeck/Hessen benannt), die aus den Arbeitswochen für Erwachsenenbildung hervorgegangen ist, die das Seminar für Erwachsenenbildung an der Universität Frankfurt/M. mit Studenten bundesdeutscher Hochschulen, an denen Seminare für Erwachsenenbildung
bestanden, durchführte. Als Publikationsorgan der Deisfelder
Gruppe fungierten die Arbeitsblätter „Lebendiges Wort“. Anlässlich der 2.Deisfelder Arbeitswoche „Der Student in der Erwachsenenbildung“ vom 4.-11.03.1953 wurde eine vorläufige Satzung verabschiedet. Leiter der Deisfelder Gruppe war Kurt Gerhard Fischer.“ (aus: Alfred Knierim, Die Entwicklung des hessischen Volkshochschulwesens im Zeitraum von
1945 bis 1952, Frankfurt 1982, S.85) Kurt Gerhard Fischer, damals Assistent des Seminars für Erwachsenenbildung
der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, war später
Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Gießen.
Mehr zu Kurt Gerhard Fischer unter:
http://www.uni-giessen.de/fb03/didaktik/Personen/Wolfgang/Vorallem.htm